Schamanische Riten und Zeremonien

Riten und Zeremonien sind zentraler und wichtiger Bestandteil der schamanischen Arbeit. Wir unterscheiden so genannte Initations-, Schutz- und Übergangsriten.

Auch in der Neurophysiologie und Psychologie der Moderne beschäftigt man sich heutzutage intensiv mit der Bedeutung von rituellen Handlungen.

Man weiß mittlerweile, dass man bestimmte Abschnitte unseres Bewusstseins am besten über sehr bildhafte, teilweise symbolische Handlungen erreichen kann, die anders nicht zu beeinflussen sind.

Diese Gehirnabschnitte sprechen sehr stark auf Symbolik und Bilder an, genauso wie auf spezielle Lichtfrequenzen.

Der Effekt dieser Riten ist oft weniger das, was wir sehen, als das, was das Ausführen der Riten in unserem System und dann in unserer Gesamtenergetik und unserer Wechselwirkung mit unseren Mitgeschöpfen und Pachamama, der Schöpfung bewirkt.

Wann immer wir energetisch arbeiten, sei es in der Heilarbeit oder indem wir in Verbindung mit den großen Energiefeldern und Kräften treten, befinden wir uns in Zeremonie. Besonders häufig arbeiten wir hier mit Feuerzeremonie, verbinden uns aber auch zeremoniell mit allen anderen natürlichen Elementen und mit der Energie unserer Ahnen und Elders und Lehrmeister.

In der andinen Lehre existieren zusätzlich zahlreiche Riten, so genannte Karpays, die von Schamanen in das Energiefeld eines empfangenden Menschen übertragen werden.

Eine Sammlung von Riten, die der Gesamtmenschheit explicit von den letzten direkten Nachkommen der Inkaschamanen, die 500 Jahre lang nach der Ankunft der spanischen Eroberer versteckt in den Hochanden ohne Zivilisationskontakt gelebt hatten, zum Geschenk gemacht wurden, sind die so genannten Munay Ki Riten.

Sie wurden von dem Medizinanthropologen Dr Alberto Villoldo gemeinsam mit seinen Mentoren aus den Reihen der Q`ero Schamanen gesammelt und in eine Form gebracht, wie sie in unserer heutigen Zeit gut übertragen, und ihre Bedeutung und die tiefe Philosophie dahinter gut auch an die Menschen aus der westlichen Zivilisation und anderen Kulturkreisen vermittelt werden kann.

Hier war vor allem der Hochschamane Don Manuel Quispe, der eng mit Dr Villoldo zusammen arbeitete, intensiv beteiligt und ermöglichte uns den Zugang zu diesen lange nur mündlich überlieferten Traditionen.

Zeremonien spielen eine große Rolle in der andinen Kultur. Im Zentrum steht das Praktizieren von Ayni, der liebevollen Verbindung mit allem was ist.

Feuerzermonien sind von großer Bedeutung in der Medizinlinie, nach der ich ausgebildet wurde. Wir nutzen die starke transformierende Energie des Feuers in Heilsitzungen, zur Reinigung und Transformation und verbinden uns am Feuer mit den Weisheitsfeldern unserer Vorfahren und Medizinlinien

Bei den Munay Ki Riten werden Schutz-, Inititations- und Transformationsenergien in das Feld des Empfangenden übertragen und die Wiederanbindung der Menschen an die Kräfte der Natur und des Kosmos wieder gestärkt

Beim Kisma-Karpay, einem Ritus zur Gebärmutterreinigung wird die Weiblichkeit im Kollektiv und für das Individuum geheilt. Angst, Schmerz und Verzweiflung, die sich über Jahrtausende aufgestaut haben werden freigegeben.

Die Nusta Karpays beschäftigen sich intensiv mit den heiligen weiblichen Energien der Anden- Heilkunst. Es findet eine sehr sanfte Reinigung und Heilung und Harmonisierung der männlichen und weiblichen Energien im individuellen Feld statt. Es wird viel mit der reinigenden Energie des Elementes Wasser und mit Blüten gearbeitet

Despachozeremonien, als Praktik der Dankbarkeit und Fürsorge, sind ein zentrales Element in der schamanischen Arbeit nach der andinen Lehre. Es geht nicht nur darum, sich in eine positive Energieschwingung zu begeben, sondern die so genannte „weiße Mesa“ ist auch ein mächtiges energetisches Werkzeug für den Heilkundigen, wenn er die Zeremonie in der passenden Intention und Energie auszuführen vermag.