Was ist ein Mesaträger?

Was ist eine Mesa? Was bedeutet es, ein Mesaträger zu sein?

Das Wort „Mesa“ bedeutet auf Q’echua wörtlich übersetzt so viel wie „Tisch“ oder „Altar“.

Es handelt sich aber um einen beweglichen Altar, ein Bündel in dem die „Curanderos“, die schamanischen Energiemediziner der Anden, ihre persönlichen Kraftgegenstände und bestimmte Steine, die „Kuyas“, tragen.

Der Schamanenschüler durchläuft während seiner Ausbildung das Medizinrad und meistert dabei viele Aufgaben und begegnet seinen eigenen Schatten und ungeheilten Anteilen.

Eine Grundvoraussetzung der schamanischen Arbeit ist es, dass der Schüler seine eigene Heilreise erlebt haben muss, um andere heilen zu dürfen.

Während er die Lehren des Medizinrades lernt und lebt, ebenso wie bestimmte uralte Behandlungstechniken, findet er seine eigenen Kraftobjekte und Steine. Manche werden auch von den Lehrern überreicht. Jeder Stein trägt seine ganz eigene individuelle Energie und erwirbt zusätzlich durch die Arbeit, die der „Paco“, der Schüler, mit ihm leistet, noch eigene Fähigkeiten und Qualitäten.

Die Mesa ist in die sogenannte „Mestana“ gehüllt, eine Art Altartuch. Die Mesa ist mit Vollendung der ersten Reise durchs Medizinrad vollständig und alle Kuyas werden nochmal von den Lehrern initiiert.

Als Mesaträger wird der Schüler also bezeichnet, wenn er seine Grundausbildung beendet hat und beginnen darf, Heilarbeit zu leisten. Die Mesa enthält zu diesem Zeitpunkt 13 Steine. In jeder Himmelsrichtung des Medizinrades hat der Paco mit 3 Steinen bestimmte Aufgaben gemeistert und Fertigkeiten erlangt.

Der 13. Stein ist der Linienstein, der traditionell vom Lehrer übergeben wird. Er repräsentiert die so genannte Medizinlinie des Schamanen, verbindet uns mit dem Energiefeld und dem Kollektiv aller Heiler vor und nach uns, die unserer Linie angehören. Die Zahl 13 ist in den indigenen Kulturen heilig. Sie steht für die 13 Mondzyklen des Jahres.

Für uns Curanderos ist die Mesa heilig. Sie trägt unsere ganz individuelle Energie und begleitet uns bei unserer eigenen Heilung genauso wie bei der Heilarbeit unserer Klienten. Wir nähren sie mit Licht und Wärme in Feuerzeremonie, genauso wie mit Kräutern, Spiritwasser und Räuchern.

Die Kuyas sind fester Bestandteil jeder schamanischen Sitzung.